
Die Wahrheit darüber, ob man von Honig zunimmt und wie man ihn gesund isst

Wird man von Honig dick? Wahrheit oder süßer Mythos?
Honig. Das Gold der Natur, das in fast jedem Haushalt zu finden ist. Viele betrachten ihn als gesündere Alternative zu Zucker, andere haben Angst vor den Kalorien. Und eine Frage taucht immer wieder auf: Wird man von Honig dick? Ist Honig wirklich so unschuldig, wie manchmal behauptet wird? Oder trägt er ebenso zur Gewichtszunahme bei wie weißer Zucker? Schauen wir uns genauer an, was Honig enthält, wie er auf unseren Körper wirkt und ob es Grund zur Sorge gibt.
Was ist Honig eigentlich und warum lieben wir ihn so sehr?
Honig ist ein natürliches Süßungsmittel, das von Bienen aus dem Nektar von Blumen produziert wird. Seine Zusammensetzung ist einzigartig – etwa 80 % bestehen aus einfachen Zuckern, hauptsächlich Fruktose und Glukose, der Rest ist Wasser, Vitamine, Mineralien, Aminosäuren und Antioxidantien. Gerade wegen dieser natürlichen Stoffe wird Honig oft als gesündere Alternative zu Zucker bezeichnet. Darüber hinaus hat er antibakterielle Eigenschaften und wird in der Volksmedizin schon seit Jahrhunderten verwendet.
Sein süßer Geschmack und sein „hausgemachter" Charakter machen ihn zur idealen Wahl für Tee, auf Brot, in Marinaden oder sogar beim Backen. Doch gerade hier verschwimmt oft die Grenze zwischen gesundem Genuss und übermäßigem Konsum.
Kalorien und Zucker
Ein Esslöffel Honig enthält etwa 64 kcal, was mehr ist als normaler Zucker (dieser hat etwa 49 kcal pro Esslöffel). Theoretisch kann man also – ja, von Honig zunehmen. Wenn man ihn maßlos verwendet, täglich in allen Tees, Breien und Backwaren, summiert sich die Energiezufuhr schnell. Aber ist es wirklich so einfach?
Tatsächlich hängt es mehr vom gesamten Lebensstil ab als von einem einzigen Lebensmittel. Gewichtszunahme ist das Ergebnis eines langfristigen Kalorienüberschusses – also wenn die Energieaufnahme langfristig den Verbrauch übersteigt. Honig alleine macht niemanden dicker, wenn er maßvoll und im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung genossen wird.
Interessant ist, dass Honig einen etwas niedrigeren glykämischen Index als weißer Zucker hat, was bedeutet, dass er keinen so starken Anstieg des Blutzuckerspiegels verursacht. Dank des hohen Fruktosegehalts wird er langsamer absorbiert. Das bedeutet jedoch nicht automatisch, dass man ihn unbeschränkt genießen kann.
Honig als Zuckerersatz – ja, aber mit Bedacht
Gerade die Tatsache, dass Honig als „gesündere" Alternative gilt, führt zu seinem übermäßigen Gebrauch. Viele Menschen denken: „Ich nehme einen Kuchen, aber mit Honig, also ist das in Ordnung." Auf diese Weise kann es leicht dazu kommen, dass die Kalorienaufnahme gleich bleibt oder sogar steigt.
Nehmen wir Tereza, die beschlossen hat, Süßigkeiten einzuschränken. Sie ersetzte Zucker im Tee durch Honig, backt hausgemachte Kekse mit „natürlichen Süßungsmitteln" und gibt jeden Tag zwei Esslöffel Honig in ihr morgendliches Haferflocken. Obwohl sie das Gefühl hat, gesünder zu essen, hat sich ihre Energieaufnahme nicht geändert – manchmal sogar erhöht. Nach einigen Wochen bemerkte sie, dass sie zugenommen hatte, und begann sich zu fragen: Wird man von Honig dick? Tatsächlich ging es darum, dass sie in ihrem Bestreben, gesund zu leben, unbewusst mehr zu essen begann – weil es ja „kein Zucker" ist.
Ist Honig gesund?
Eindeutig ja – wenn er in angemessenen Mengen konsumiert wird. Er hat antibakterielle Eigenschaften, unterstützt das Immunsystem, wirkt entzündungshemmend und enthält Antioxidantien, die helfen, Zellen vor Schäden zu schützen. Einige Studien deuten sogar darauf hin, dass Honig helfen kann, Husten zu lindern, Wunden zu heilen oder die Verdauung zu unterstützen. Das alles bedeutet aber nicht, dass er nicht Teil eines problematischen Überessens werden kann.
„Alles in Maßen" – diese alte Weisheit beschreibt am besten das Verhältnis zu Honig.
Gewichtszunahme ist nicht eine Frage eines einzigen Lebensmittels, sondern des gesamten Ansatzes
Die Frage "Wird man von Honig dick?" ist ähnlich wie die Frage, ob man von Avocado oder Reis zunimmt. Es kommt auf die Menge und den Kontext an. Wenn Honig Teil einer ausgewogenen Ernährung ist, gibt es keinen Grund, sich davor zu fürchten. Im Gegenteil – er kann den Speiseplan mit wertvollen Stoffen bereichern und bietet einen natürlich süßen Geschmack ohne synthetische Zusätze.
Andererseits, wenn er unbegrenzt als Ersatz für Zucker „ohne Reue" verwendet wird, kann er eine Quelle übermäßiger Kalorienaufnahme sein. Und das, obwohl er natürlichen Ursprungs ist. Eine gesündere Alternative bedeutet nicht automatisch „ohne Auswirkungen".
Für diejenigen, die den süßen Geschmack ohne Risiko einer Gewichtszunahme genießen möchten, kann es sinnvoll sein:
- Honig als Geschmacksverstärker zu verwenden, nicht als Hauptzutat
- Kleinere Mengen zu nehmen – etwa einen Teelöffel pro Tag
- Den Honigkonsum in die gesamte tägliche Kalorienaufnahme einzubeziehen
- Honig nicht als Ausrede für übermäßigen Süßigkeitenkonsum zu verwenden
Und was sagen Experten?
Ernährungsexperten sind sich einig, dass Honig eine bessere Wahl als weißer Zucker ist, aber nicht ohne Nachdenken konsumiert werden sollte. Laut der Harvard School of Public Health ist es ratsam, alle zugesetzten Zucker – einschließlich Honig – auf ein Minimum zu beschränken, idealerweise nicht mehr als 5 bis 10 % der täglichen Energieaufnahme. Das bedeutet in der Praxis etwa 6 bis 9 Teelöffel pro Tag für einen durchschnittlichen Erwachsenen.
Natürlich ist es nicht notwendig, jeden Löffel zu zählen, aber es ist gut, eine Vorstellung davon zu haben, wie viel Süßes sich im Laufe des Tages ansammelt – besonders, wenn es sich nicht nur in Desserts versteckt, sondern auch in Joghurts, Backwaren oder Soßen.
Süßes, aber ohne Reue
Abschließend ist zu sagen, dass Honig einen Platz in unserer Küche verdient – nicht nur wegen seines Geschmacks, sondern auch wegen seiner positiven Wirkungen. Der Schlüssel liegt jedoch in Mäßigung und bewusster Herangehensweise. Honig ist kein magischer Trank, der Gesundheit und Schlankheit von selbst garantiert. Ebenso ist er aber auch kein Feind, der automatisch Gewichtszunahme verursacht.
Wenn jemand das nächste Mal fragt: „Wird man von Honig dick?" – lautet die Antwort: Es kommt auf die Menge an. Wenn er Teil einer abwechslungsreichen Ernährung und eines aktiven Lebensstils ist, gibt es keinen Grund, sich davor zu fürchten. Aber wie bei allem Süßen gilt auch hier: Weniger ist manchmal mehr.